Mit ihren Straßennamen stülpt eine Stadt ihr Gedächtnis nach außen, macht sichtbar, was die Stadtväter für erinnerungswürdig halten. Briefmarken, die millionenfach durch die Republik und ins Ausland reisen, propagieren das Autostereotyp des Landes.
Meine Bayreuther ERASMUS-Studenten wollten wissen, was die Deutschen im Kopf haben, wie sie „ticken“. Wir befragten dazu diverse Datenbanken. Hatten die Deutschen nach dem verlorenen Krieg tatsächlich all ihre Hausaufgaben gemacht? Wie hatte sich die deutsche Spaltung ausgewirkt? Wir fanden – immer noch – alte Nazis auf den Straßenschildern, und so manches, was Historiker für wahr hielten oder Zeitgenossen zu wissen glaubten, stellte sich als falsch heraus.
Ausgewählte Publikationen zum Thema
2001 Deutschland, einig Vaterland? Zielsprache Deutsch 32 (1/2), 32-46.
2005 Straßennamen als kollektives Gedächtnis einer Gemeinschaft. Deutsch als Fremdsprache 42 (2), 95-101.
2008 Das Werbemittel Briefmarke im landeskundlichen Unterricht. Deutsch als Fremdsprache 45 (2), 100-108.
2008 Großbritannien ganz klein. Sein kollektives Gedächtnis auf Briefmarken. Praxis Fremdsprachenunterricht 2, 18-23.
2011 The Afterlives of Shakespeare and Milton on the Streets of the English-speaking World. English Today 27 (3), 68-70.
2015 Deutsche SchildBürgerKunde. Das ausgestellte Gedächtnis der Nation. München, Iudicium Verlag.
2021 Investigativer Fremdsprachenunterricht. Norderstedt, BoD.